Orgel der Pfarrkirche St. Helena,     

Mönchengladbach-Rheindahlen (seit 1984)

Die große Orgel der Fa. Seifert in St. Helena ist in vier sog. Werke gegliedert und beinhaltet 40 klingende Register. Das große Pedalwerk (8 Register) ist in den Seitentürmen und das Hauptwerk (II. Manual/11 Register) mittig dazwischen platziert. Links und rechts neben dem Spieltisch, in C- und Cis-Teilung wie auch alle anderen Werke dieses Instruments, ist das Schwellwerk (III. Manual/13 Register) untergebracht. Im Rücken des Spielers befindet sich das Rückpositiv (I. Manual/8 Register). Diese Anordnung, in welcher schon in der Blütezeit des Orgelbaues, dem Barock, viele Instrumente erstellt wurden, garantiert eine große Verschmelzung des Orgelklanges bei bestmöglicher Transparenz der einzelnen Stimmen (Disposition s. u.).

Die Orgel wurde im Schleifladensystem gebaut. Die Spieltraktur ist rein mechanisch und besteht aus vielen Holzleisten, Winkeln und Abstrakten. Aus feinstem Holz  (Weißbuche, Zedern, Fichten u. a.) hergestellt, garantiert sie eine feine und sensible Spielart, die dem Organisten ein künstlerisch ausdrucksstarkes Spiel ermöglicht. Die rechts und links seitlich der Klaviaturen angebrachten Registerzüge (Manubrien) sind rechteckig und so angebracht, dass man mit einem Griff mehrere Register ziehen kann. Dies ist bei einer Orgel ohne Setzeranlage zwingend erforderlich und darum wurde auch eine Ordnung nicht nach Fußzahlen, sondern nach Registerfamilien vorgenommen - eine Idee, die der damalige Orgelsachverständige des Bistums, Münsterkantor Viktor Scholz propagierte, der auch in Zusammenarbeit mit der Orgelbaufirma und Herrn Dr. Kleine die Disposition konzipiert hat.

Das massiv wirkende Orgelgehäuse, der Resonanzraum, hat eine Tragekonstruktion aus Kamballateakholz, während das Gehäuse selbst aus Spessart-Eiche gefertigt wurde. Die hölzernen Schleierbretter sind wunderschön als Äste mit Blättern gestaltet. Der ortsansässige Malermeister Andreas Baum (zu der Zeit schon im Ruhestand) hat diese z.T. mit Blattgold versehen und so auflockernde Lichtpunkte gesetzt.

Die Einweihung fand am 24. Juni 1984 im Rahmen einer feierlichen Vesper statt. Viktor Scholz spielte Werke von J. S. Bach, M. E. Bossi, A. Guilmant, Ch. M. Widor und Improvisationen. Im Einweihungskonzert einige Tage später am 27. Juni 1984 spielte der junge, seit 1982 in St. Helena angestellte Kantor Reinhold Richter Werke von L. N. Clerambault, J. S. Bach, C. Franck, M. Reger und M. Dupré.

Die Freude in der Gemeinde über dieses klangschöne Instrument war sehr groß, auch, weil man zu viele Jahre ohne ein dem schönen neugotischen Kirchenraum angemessenen Instrument hatte auskommen müssen. Somit wurde der Auftrag der Orgel schon am ersten Tag deutlich und mit ihren 2998 Pfeifen tut sie sowohl zur größeren Ehre Gottes als auch zur Freude der Menschen in Liturgie und Konzert bis heute zuverlässig ihren Dienst.

Im Jahre 2008 erfolgte zum Abschluss der großen Kircheninnenrenovierung eine Reinigung des Instrumentes durch die Fa. Orgelbau Scholz, Mönchengladbach.

 

Einweihung: 24. Juni 1984 durch Oberpfarrer Helmut Rottleb

Erbauer: Romanus Seifert & Sohn, Orgelbau, Kevelaer

Disposition. KMD Viktor Scholz, Ernst Seifert und Dr. Kleine

Umfang: III/40 Register (2998 Pfeifen)

Intonation: Joachim Lueg

Technik: Schleifladen und mechanische Trakturen

 

Disposition der Seifert-Orgel

 

Rückpositiv C-g''' (I. Manual)

1. Sifflöte 1 1/3'

2. Schwiegel 2'

3. Blockflöte 4'

4. Quintade 8'

5. Rohrflöte 8'

6. Principal 4'

7. Cymbel 4f.

8. Krummhorn 8'

9. Tremulant


Hauptwerk C-g''' (II. Manual)

10. Cornett 4f. ab gº

11. Quinte 2 2/3'

12. Koppelflöte 4'

13. Holzgedackt 8'

14. Bordun 16'

15. Prinzipal 8'

16. Octave 4'

17. Superoktave 2'

18. Mixtur major

19. Mixtur minor

20. Trompete 8'

 

21. Koppel I/II

22. Koppel III/II

23. Koppel III/I

24. Koppel I/P

25. Koppel II/P

26. Koppel III/P

 

Schwellwerk C-g''' (III. Manual)

27. Sesquialtera 2f.

28. Waldflöte 2'

29. Traversflöte 4'

30. Bleigedackt 8'

31. Salicional 8'

32. Voix céleste

33. Holzprincipal 8'

34. Principal 4'

35. Fourniture 5f.

36. Octävlein 1'

37. Basson 16'

38. Hautbois 8'

39. Clairon 4'

40. Tremulant

 

Pedalwerk C-f'

41. Subbass 16'

42. Pommer 8'

43. Prinzipalbaß 16'

44. Octavbass 8'

45. Choralbass 4'

46. Hintersatz 4f.

47. vacant

48. Posaune 16'

49. Trompete 8'



Foto: Axel Voormanns
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